600 Kinder und ein Schiff zum Knutschen: Die AIDAstella als Familienkreuzer
Seit meine siebenjährige Tochter Stella wusste, dass ein Schiff gebaut wird, das ihren Namen trägt, stand für sie fest: Damit stechen wir in See! Gründonnerstag dieses Jahres war es dann soweit – gemeinsam mit ihrer fünfjährigen Schwester Marina, Mama Antje und mir, ihrem Papa, ging Stella in Hamburg an Bord der AIDAstella, um fünf Ferientage auf dem jüngsten Star der AIDA-Flotte zu verbringen.
»Hier ist die AIDAstella aktuell
Stella mag Schiffe, und für ein Mädchen ihres Alters kennt sie sich erstaunlich gut aus. Daran bin ich als Journalist, der für shiptrips oder Schiff & Hafen schreibt, sicher nicht ganz unschuldig. Bereits als sie ein halbes Jahr alt war, fuhr sie in einer Babyschwimmweste sicher verpackt mit mir über den Barther Bodden, später lernte sie die Kanäle Frieslands auf einer 13 Meter langen Aquanaut, einer niederländischen Stahlyacht, kennen. Nun also ging es an Bord eines Papenburger Stahlschiffes, mit 253 Metern etwas länger als die Aquanaut. „Und richtig schön!“, wie Stella findet. Stella hatte nämlich vor der Abfahrt mal gegoogelt, ob es auch Schiffe gibt, die so heißen wie ihre Freundinnen Helene und Sophie und nur langweilige Kutter, Frachter oder Tanker gefunden. Aber kein Schiff, das einen 16 Meter langen Kussmund hat – eine Kusselgusche, wie Stellas Oma sagt.
Kindgerecht – das heißt auch umweltbewusst
Dass die AIDAstella ein Schiff zum Knutschen ist, finden Stella und ihre Schwester Marina aber nicht nur wegen des knallroten Erkennungszeichens der AIDA-Flotte, sondern vor allem, weil sie beim Schutz der Umwelt Maßstäbe setzt. So sorgen beispielsweise vier Dieselgeneratoren, die nicht nur mit Schweröl, sondern auch mit Diesel betrieben werden können, für verminderte Schadstoffwerte und geringeren Verbrauch. Da die Motoren für Brennstoffe mit niedrigem Schwefelgehalt ausgelegt sind, erfüllen sie die jüngsten Abgasgrenzwerte und Umweltrichtlinien. Zudem wird die Abwärme der Maschinen für den Betrieb der Klimaanlage und Wasseraufbereitung genutzt.
Dass die AIDA-Flotte nach Angaben der Reederei die beste Energiebilanz in der gesamten Kreuzfahrt hat, ist ein Kriterium, das bei der Wahl des richtigen Anbieters einer Familienkreuzfahrt mindestens genauso wichtig sein sollte wie das Unterhaltungsangebot. Denn wer nach vorne schaut, sieht, dass nur das kindgerecht ist, was auch umweltgerecht ist. Und die jüngste Generation an Bord der AIDAstella scheint sich in jeder Beziehung auf den Ausguck verlassen zu können.
Wie viel Sprit so ein Riesenschiff wie die AIDAstella tatsächlich braucht, kann man seinen Kindern schon sehr gut bei der Anreise während eines Tank-Stopps verdeutlichen: pro Person an Bord rund drei Liter Treibstoff auf 100 Kilometern, was nur wenig mehr ist, als unsere betagte Familienkutsche pro Person verbraucht. Und unser Auto hat noch nicht mal einen Pool und ein Theater.
„Und was ist mit diesem Ballastwasser, das die Schiffe aufnehmen und damit Quallen oder Muscheln in Gegenden verschleppen, wo sie nicht hingehören?“, will Stella wissen. Ich staune nicht schlecht, meine Tochter scheint mir manchmal genau zuzuhören, wenn ich von meiner Arbeit spreche. Und ich bin froh, dass ich Stella gerade bei dem Schiff, das ihren Namen trägt, beruhigen kann: Als erstes Schiff der AIDA-Flotte verfügt die AIDAstella über eine hochmoderne Anlage zur Behandlung von Ballastwasser, die verhindert, dass sich Mikroorganismen über ihre angestammten Gewässer hinaus verbreiten können. Und auch das Abwasser wird in einer zentralen Aufbereitungsanlage nach neuster Technik gereinigt, so dass es den derzeit strengsten internationalen Umweltauflagen, den sogenannten „Alaska-Vorschriften“ sowie den deutschen Bodenwasser-Qualitätsvorschriften genügt. Alles in allem ist die AIDAstella eines der saubersten Kreuzfahrtschiffe, die jemals gebaut wurden.
Der erstklassige Service beginnt bereits beim Check-In
Während in Zeiten schwindender Ressourcen das Engagement für die Umwelt im Grunde Pflicht ist, bleibt erstklassiger Service die Kür. Der Unterschied zwischen solider Basisversorgung und aufmerksamer Betreuung schafft erst das besondere Reiseerlebnis. Als Gast von AIDA Cruises kann man eigentlich nur Bestnoten verteilen – von Anfang an: Kaum hat man sein Auto vor dem Hamburg Cruise Center geparkt, wird man schon herzlich von AIDA-Mitarbeitern begrüßt, die einem das Gepäck abnehmen und den Weg zum Check-In weisen. Dort geht es ebenso freundlich weiter, und wir erfahren, dass auf der fünftägigen Rundreise von Hamburg nach Ijmuiden und Dover rund 600 Kinder an Bord sein werden – und einige Stellas, die natürlich auf dieser Fahrt alle etwas ganz Besonderes seien. Marina weist zu Recht darauf hin, dass sie auch einen Namen habe, der für Seefahrer von einiger Bedeutung sei, und die Damen am Check-In pflichten ihr mit großem Nachdruck bei. Marina ist zufrieden. Als alle Formalitäten und onomatologischen Überlegungen abgeschlossen sind, entern wir endlich die AIDAstella.
Innen- oder Außenkabine?
Vor unseren Kabinen auf Deck 8 wartet bereits unser Gepäck – und die Entscheidung, wer welche Kabine nimmt. Zur Wahl stehen eine Innenkabine und eine Außenkabine mit Balkon, getrennt durch den Gang. Die Kinder schauen sich alles genau an, ziehen sich zur Beratung in die Innenkabine zurück und erscheinen wenig später mit um Verständnis werbender Miene: Ob es sehr schlimm für uns sei, die Außenkabine zu nehmen? Meine Frau und ich blicken uns vielsagend an, unser Plan scheint aufgegangen zu sein. „Nein, ist nicht schlimm“, sagt meine Frau. „Auch wenn ihr nur diesen kleinen Fernseher habt?“, fragt Marina ungläubig. Wir können uns ein Grinsen nicht verkneifen: „Damit kommen wir schon klar…“ Nun, wir wussten, dass ein Highlight der AIDAstella die 42-Zoll-LED-Flatscreens sind, die aus den Innenkabinen virtuelle Meerblick-Kabinen machen, indem sie beispielsweise für einen Liveblick auf das Meer oder die Reiseziele sorgen. Und wir wussten, dass unsere Kids darauf wie auf die meisten virtuellen Dinge abfahren würden. Klar, darüber muss man sich bei Gelegenheit mal Gedanken machen, jetzt aber waren wir erstmal froh, ohne den Einsatz elterlicher Autorität die Außenkabine mit dem großzügigen Balkon beziehen zu können.
Standleitung statt Babyphone
Nun hatten wir nur noch ein Problem: den Flur, der unsere Kabinen trennte. Da die AIDAstella komplett ausgebucht war, standen keine Kabinen mit Verbindungstür mehr zur Verfügung. Zwar sind Stella und Marina schon recht selbstständig, aber der Gedanke daran, dass eine von den beiden nachts aufwacht, sich in der ungewohnten Umgebung nicht zurechtfindet und Angst bekommt, ohne dass wir das merken, gefiel uns nicht. Da wir uns im Vorfeld erkundigt hatten, wussten wir allerdings, dass wir an der Rezeption eines der bordeigenen Babyphones ausleihen können. In unserem Fall war der Sender eine kleine Nachtsichtkamera mit Mikro und der Empfänger ein iPod. Die Einrichtung war unkompliziert, die Zuverlässigkeit der Verbindung, die über das WLAN des Schiffes lief, allerdings nicht gerade vertrauenserweckend. Wir halfen uns mit den fest installierten Bordtelefonen, indem wir eine kostenlose Standleitung zwischen den Kabinen schalteten. Zudem hat die Crew der AIDAstella schnell reagiert: die iPods sind bereits auf dem nächsten Törn der AIDAstella durch mobile CISCO IP-Telefone ersetzt worden, die auch die Besatzung benutzt. Die Kosten von fünf Euro pro Tag sind gut investiert, lässt sich dieses Telefon doch nicht nur als Babyphone, sondern auch als mobiles Bordtelefon nutzen.
„Ich sag mal: Charisma!“ – Käpt’n mit Starqualitäten
Jeder, der mal zur See gefahren ist, weiß: „Auf jedem Schiff, ob’s dampft, ob’s segelt, gibt’s einen, der die Sache regelt.“ Auf der AIDAstella ist das der – zumindest akustisch – allgegenwärtige Kapitän Nico Berg. Leibhaftig gesehen haben wir ihn allerdings nicht, auch weil es auf AIDA-Schiffen weder Captains Dinner noch die Möglichkeit gibt, die Brücke zu besichtigen. Aber wir haben Nico Berg – den „Herrlichen“, wie wir ihn familienintern bald tauften – ständig über die Bordlautsprecher gehört. Und das sei durchaus unterhaltsam, wie meine drei Damen fanden. Leicht schmollend zitierte ich vor einem Bild des Käpt’n im Foyer die berühmte Werbung für Flensburger Pils: „Wenn ich die Mütze hätte, dann wär ich der Käpt’n!“ Die werktreue Replik meiner Frau folgte prompt: „Mit der Mütze hat das nix zu tun! Das ist eine Sache der Ausstrahlung, ich sag mal: Charisma!“
Mustergültige Seenotrettungsübung
Dass Nico Berg allerdings weit mehr als ein guter Unterhalter ist, merkten wir bereits eine Stunde vor dem Auslaufen bei der Seenotrettungsübung, die einen weit ernsthafteren Charakter hatte als die meisten, die ich bislang erlebt habe. Kapitän Berg scheint seine Mannschaft optimal eingestellt zu haben, es gab weder Unsicherheiten noch Nachlässigkeiten – und das auf einem Schiff, das gerade erst seine Jungfernfahrt absolviert hatte. Bei aller Professionalität verstand es die Crew, Stella und Marina den ernsten Hintergrund einer solchen Seenotrettungsübung vergessen zu lassen. Für unseren Rettungs-Abschnitt war der Inder Vinesh Sivathanupillai zuständig, der unseren Töchtern beim Anlegen der Schwimmwesten half und mit den beiden über alle Sprachbarrieren hinweg allerhand Scherze trieb. Stella und Marina schlossen Vinesh spätestens dann in ihr Herz, als sie feststellten, dass er auch noch perfekte Burger mit Pommes im California Grill auf Deck 11 zubereitet.
Hafenrundfahrt mit Vogelperspektive
Kaum war die Seenotrettungsübung beendet, hieß es auch schon: Leinen los! Kapitän Berg meldete sich von der Brücke und erzählte uns, dass der Lotse sein alter Chef sei und wir deshalb noch eine Runde durch den Hamburger Hafen drehen dürften, bevor es die Elbe runter Richtung Nordsee geht. Also schnell rauf aufs Aussichtsdeck, schließlich hat man nicht alle Tage Gelegenheit, aus mehr als 40 Metern Höhe auf den Containerhafen und die St. Pauli-Landungsbrücken zu schauen. Die Eile hat sich gelohnt: Wir wendeten erst bei der Elbphilharmonie und fuhren an der Albatros vorbei, dem Schiff von Kapitän Bergs Kollegen Morten Hansen, das in Dock 10 von Blohm + Voss hübsch gemacht wird für neue Folgen der TV-Serie „Verrückt nach Meer“. Kapitän Berg, der in Hamburg offensichtlich viele Bekannte hat, machte reichlich Gebrauch vom Schiffshorn, um zu grüßen, und erklärte kenntnisreich, was es an Steuerbord und Backbord zu sehen gibt.
Nicht mein Bier…
Als sich nach der Hamburger Hafenrunde der Himmel bedrohlich verdunkelte, konfrontierte ich meine drei Damen mit einer Weisheit des niederbayrischen Originals Fredl Fesl: „Der Mensch ist bei Gewitter leise, das Bier, das trinkt er literweise.“ Und ich erinnerte daran, dass sich die Erbauer der AIDAstella diese Einsicht zu Herzen genommen und auf Deck 10 ein echtes Brauhaus eingerichtet haben und ich im Zuge knallharter Recherche das dort gebraute AIDAstella-Bier testen müsse. Kurzum: Ich hatte Durst, Hunger obendrein. Und da zu den frisch gezapften Biersorten, die in einem gläsernen Sudhaus live gebraut werden, herzhafte Gerichte auf den Tisch kommen, lud ich zum zünftigen Abendessen unter künstlichen Biergartenbäumen ein.
Der Wirt erzählte uns, dass in der bordeigenen Brauerei 500 Liter Bier pro Tag aus gefiltertem Meerwasser gebraut werden können – selbstverständlich unter Einhaltung des deutschen Reinheitsgebotes. Das Besondere an diesem Bier sei die außergewöhnliche Malzmischung und der neuseeländische Hopfen und es habe einen weichen Charakter mit einem malzigen Aroma von Trockenfrüchten und Rosinen sowie eine frische Grapefruit-Note und so weiter und so fort. Er schlug vor, ein Probierbrett zu servieren, damit ich das AIDAstella-Bier und andere Kreationen des Braumeisters vergleichen könne. Um es kurz zu machen: Bei meinen Geschmacksnerven sind anscheinend Hopfen und Malz verloren, ich fand die AIDAstella-Biere leicht salzig. Aber das zünftige Essen war lecker!
Das Herz eines jeden AIDA-Schiffes: das Theatrium
- © C.R.Gülde
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Frisch gestärkt begaben wir uns zur Mitte des Schiffes, zum sogenannten Theatrium. Bei diesem einzigartigen Konzept der auf der MEYER WERFT gebauten AIDA-Schiffe verschmelzen Theater, Bars und Marktplatz zu einem großartigen Forum auf drei Decks mit mehr als 3.000 Quadratmetern Fläche. Während unserer fünf Tage an Bord landeten wir immer wieder in dem dank großer Glaswände und freihängender Decks lichtdurchflutetem Riesenraum, denn außer am frühen Morgen ist im Theatrium immer was los. Es ist Treffpunkt für die verschiedenen Landausflüge, Auktionshalle, in der beispielsweise Werke von Feliks Büttner, dem AIDA-Kussmund-Designer, versteigert werden und es ist vor allem Bühne für großartige Shows. Stella und Marina groovten hier zur mitreißenden ABBA-Show „Dancing Queen Reloaded“ und zeigten sich begeistert von den unglaublichen Nummern der Artisten des Varieté Ceremony. Richtig lässig aber fanden unsere Mädchen und die anderen 600 Kids vor allem den Auftritt der angesagten Hamburger Hip-Hopper „Deine Freunde“, die als Stargäste speziell für die Jüngsten mit an Bord waren. Da meine Frau und ich fetten Beats und witzigen Texten aufgeschlossen gegenüberstehen, haben die drei Hamburger mit ihrem Gig auf der AIDAstella auch zwei Fans jenseits der Vierzig hinzugewonnen – mindestens.
Kids Club oder Landausflug?
Tag zwei auf der AIDAstella führte uns nach Ijmuiden in Holland. Auf dem Weg dorthin kam uns die AIDAluna entgegen, die natürlich von Kapitän Nico Berg mit dem Schiffshorn begrüßt wurde.
Nach einem reichhaltigen Frühstück im gut gefüllten Markt Restaurant, das mit gefühlt 500 Metern Buffet-Tresen aufwartet, stand ein Besuch im Kids Club auf dem Programm. Hatten wir uns bislang gefragt, wo die 600 Kinder auf dem mehr als 70.000 BRZ großen Schiff eigentlich stecken, haben wir die Antwort auf Deck 5 schnell gefunden: im Kids Club. Dort sahen wir die Seepferdchen – Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahre –, die Delphine (7 bis 9) und die Sharks (10 bis 11). Während der Ferienzeiten gibt es auch noch eine Betreuung für Orcas (12 bis 13) und Teens (14 bis 17). Der Kinderbereich der AIDAstella hat einiges zu bieten: Theater, Bastel- und Spielräume und natürlich einen Wickelraum und Toiletten für Kinder. Stella und Marina gefiel vor allem der Außenbereich mit Schaukeltieren und Outdoor-Spielen wie „Vier gewinnt!“ sowie einem kleinen Pool plus Rutsche.
Wir waren überrascht, dass sich unsere beiden Mädchen trotzdem dazu entschlossen, nicht im Kids Club zu bleiben, sondern uns auf dem Landausflug nach Delft und Rotterdam zu begleiten. Und wir waren auch ein wenig stolz, dass sich die beiden für die Herstellung von Delfter Porzellan interessierten, obwohl es nicht virtuell gezeigt wurde, sondern ganz real.
Als wir dann am darauffolgenden Tag in Dover anlegten und nach London wollten, stand schnell fest, dass uns unsere Kinder wieder begleiten. Und wir kehrten einmal mehr am Abend begeistert auf die AIDAstella zurück. Wir hatten lediglich den Transfer gebucht und London mit unseren Mädchen auf eigene Faust erkundigt: Trafalgar Square, Horse Guards, St. James Park, Buckingham Palace, Big Ben und zwischendrin ein Lunch im schnieken Charing Cross Hotel – very british. Und very anstrengend, aber am nächsten Tag stand ja „Erholung auf See“ auf unserem Reiseplan.
330 Seemeilen auf der Nordsee
Wer glaubt, so ein Tag auf See könnte langweilig werden, der ist noch nicht mit der AIDAstella gefahren – und wenn dann noch Ostersonntag ist und auf dem ganzen Schiff hunderte leckere Schoko-Osterhasen versteckt sind, wird es erst richtig spannend. Neben den Schoko-Osterhasen gab es für Stella noch weitere zu entdecken: Unsere Große hatte am ersten Morgen auf der AIDAstella für unseren Kabinensteward Ryan eine kleine Zeichnung angefertigt und dieser hatte täglich mit einer neuen kleinen Zeichnung geantwortet, auf die sich Stella immer schon freute, wenn sie zur Kabine zurückkehrte. Am Ostersonntag war es natürlich ein Osterhase – auch wenn er ein wenig wie ein kleiner Hund ausschaute.
Nach einem kurzweiligen Seetag mit allerhand Entertainment – vor allem das 4D-Kino beeindruckte mit rappelnden Kinosesseln – und wirklich ganz hervorragendem Essen im asiatischen East Restaurant auf Deck 11, ging es abends ins Theatrium zur großen Farewell-Party. Club Direktor Heiko Schliek, Entertainment Manager Alexander Schulz und das AIDAstella Show-Ensemble ließen es richtig krachen, um erst gar keine Wehmut aufkommen zu lassen.
Es wurde sehr spät an diesem Abend, dennoch stand ich am nächsten Morgen früh auf, um vom Balkon unserer Kabine das Einlaufen in den Hamburger Hafen zu erleben und wurde von der über dem Michel aufgehenden Sonne begrüßt.
AIDAstella – eine Seele von Schiff
„Papa, stimmt es, dass Schiffe eine Seele haben?“, fragte mich Stella, als wir über die Gangway die AIDAstella verließen. Nun bin ich zwar schon auf vielen Schiffen gefahren und verfüge über einige Erfahrung, aber diese Frage kann ich trotz Philosophiestudium nicht eindeutig beantworten. Ich gebe eine vage Antwort: „Keine Ahnung, aber ich glaube daran wie an den Klabautermann.“ Der Klabautermann spielt nämlich in unserer Familie eine große Rolle. An Stellas Gesichtsausdruck sehe ich allerdings, dass ich etwas präziser werden musste und machte einen neuen Versuch: „Die Seele eines Schiffes – das sind die Menschen, die auf ihm fahren.“ Von denen hatte Stella während der fünftägigen Fahrt viele kennengelernt und sie kam zu dem Schluss: „Die AIDAstella hat eine richtig gute Seele!“
AIDAstella – Daten & Zahlen
Vermessung: 71.300 BRZ
Länge über alles: 253 m
Breite auf Spanten: 32,2 m
Anzahl der Decks: 15
Tiefgang: 7,30 m
Maschinenleistung gesamt: 36.000 kW (48.960 PS)
Antriebsleistung: 25.000 kW (34.000 PS)
Geschwindigkeit: 22 kn
Passagiere: 2.194
Anzahl der Passagierkabinen: 1.097
Anzahl der Außenkabinen (inkl. Suiten): 722
Anzahl der Innenkabinen: 375
Besatzung: ca. 600
Sitzplätze Theatrium: ca.1.100
Anzahl der Restaurants: 7
Anzahl Bars/Lounges: 13
Flagge: Italien
Klasse: Germanischer Lloyd
Gesamtgewicht der verarbeiteten Farbe: ca. 200 t
Gesamtlänge der verlegten Kabel: 1.700 km
Brennstofftanks: ca. 2.500 t
Teppich: 29.500 m²
Parkett: 2.000 m²
PVC: 3.700 m²
Fliesen: 4.500 m²
Glas im Außenbereich: 4.200 m²
Glaswand (Theatrium): ca. 400 m²
Größe des „AIDA-Auges“: 150 m²
Länge des „AIDA-Mundes“: 16 m
Länge des „AIDA-Lidstriches“: 140 m
Beleuchtungskörper: 36.263 Stück
LED-Leuchten: 186.624 Stück